Geschichte

Das Seifenherstellen ist mehr als 4000 Jahre alt. Auf einer Tontafel, der Sumerer im heutigen Irak, wurde das erste Rezept für eine Vorform der Seife, ein Mix aus alkalischer Pflanzenasche und Ölen, der Menschheit in Keilschrift überliefert. Seife gilt als eines der ersten Produkte, das von Menschenhand hergestellt wurde. 
Auch Ägypter, Griechen und Germanen verwendeten ähnliche Seifenformen. Die Römer setzten die Seife ab dem 2. Jahrhundert nach Christi zur Körperreinigung ein. Die Seife, wie wir sie heute kennen, entstand im 7. Jahrhundert. Die Araber erhitzten Öle und die alkalischen Salze, welche die Pottasche ersetzten. In einer Ätzlauge liessen sie die Mischung so lange kochen, bis die ölige Masse fest wurde. 
Das Wissen verbreitete sich im Mittelalter auch in Europa, so entstanden Seifensieder‐Zünfte in Spanien, Italien und Frankreich. Allerdings waren diese Luxusseifen zunächst dem reichen Adel vorbehalten. Langsam entwickelte sich aber eine Badekultur mit öffentlichen Badehäusern, die auch dem Bürgertum und der ärmeren Bevölkerung zugänglich waren.
Doch als sich die Pest im 14. Jahrhundert ausbreitete, wurden die Badehäuser wieder geschlossen. Körperpflege mit Wasser und Seife war plötzlich verpönt, und die Menschen parfümierten oder puderten sich nur noch ein. 
Der berühmte Herrscher Ludwig XIV verhalf der Kunst der Seifenherstellung zu neuer Blüte. Er holte die besten Seifensieder an seinen Hof in Versailles und erliess Ende des 17. Jahrhunderts ein Reinheitsgebot.
Die moderne Seifenproduktion begann mit dem Chemiker Nicolas Leblanc, welcher ein Verfahren zur Herstellung einer Seifenlauge (Natronlauge) aus Kochsalz erfunden hatte. Diese Erfindung markierte den Beginn der Massenproduktion. 
Durch die industrielle Herstellung von Seifen wurde sie für alle Gesellschaftsschichten erschwinglich. Heute werden Duschgels und Reinigungsmittel durch einen milliardenhohen Werbeaufwand an Frau und Mann gebracht. Die Verpackung und das Image sind wichtiger als die Rohstoffe. 
Das billige Paraffin wird meist als Rohstoff verwendet, ermöglicht eine lange Haltbarkeit und ist leicht in Rezepturen einzubauen, was eine preiswerte Massenproduktion ermöglicht. Die Substanzen enthalten weder Vitamine noch Spurenelemente, essentielle Fettsäuren oder Nährstoffe – ganz im Gegensatz zu Naturseifen.